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Daheim stark und auswärts schwach: SVH zeigt sich ratlos

HERBERN -  Es ist eine Diskrepanz, die ratlos macht: Während der SV Herbern das heimstärkste Team der Landesliga 4 mit 16 Punkten und 16:9-Toren ist, bietet die Auswärtsbilanz das komplette Kontrastprogramm.

Dort wird das Team von Trainer Christian Bentrup auf Platz 13 geführt. Erst einen Sieg gab es in der Fremde, und den am 1. Spieltag beim 3:1 in Borghorst Mitte August. Danach folgten fünf Partien mit vier Auswärtsniederlagen und einem Remis.

Nun ist es an der Zeit, diese Serie zu beenden. Nebenbei wäre ein Erfolg für Christian Bentrup im nächsten Auswärtsspiel bei der abstiegsbedrohten Oberliga-Reserve der Hammer SpVg II auch ein Erfolg gegen die Mannschaft, die der Coach bis zu Beginn seines Engagement ins Herbern vor über vier Jahren trainiert hat.

Damit das gelingt, müssten die Blau-Gelben eigentlich nur an die Leistung von Sonntag anschließen. Denn da wurde der Spitzenreiter Viktoria Heiden mit einer verdienten 1:3-Niederlage nach Hause geschickt.

Auch wenn Gäste-Trainer Harald Katemann, Ex-Bundesligaprofi bei Fortuna Düsseldorf, das ganz anders sah: „Herbern hat in der ersten Halbzeit 40 Minuten nicht stattgefunden. Wir haben im Prizip dreimal geschlafen.“

Aktiv musste der SVH auch nach der frühen Führung durch Steven Farchmin nicht werden und so beschrängte sich der Gastgeber auf die Sicherung seines Tores – zumal Heiden vehemend und mit Wind im Rücken drängte.

Zum perfekten Zeitpunkt Sekunden vor dem Pausenpfiff fiel das 2:0. „Das war Balsam für unsere Seele“, sagte Bentrup. Damit kam erst gar keine Verunsicherung auf. Im Gegenteil: Die Herberner bissen sich weiter ins Spiel, zeigten in den Zweikämpfen Präsenz, hielten den starken Gegner weit vom eigenen Tor fern und suchten immer wieder selbst den Weg nach vorne. „Die Konter müssen wir besser setzten“, hatte Bentrup nur ein wenig auszusetzen am Auftritt seines Teams.

In der Fremde „aus dem Quark kommen“

Nur dass der starke Innenverteidiger Nils Venneker nach seiner Gelb-Roten Karte für ein absichtliches Handspiel im Strafraum vom Platz musste und am Sonntag fehlen wird, war „der einzige Wermutstropfen“ (Betrup), war er doch als robuster Spieler ein stabilisierendes Element. Aber der Trainer richtete gleich wieder den Blick nach vorne und stellte eine Forderung auf: „Jetzt müssen wir auch auswärts aus dem Quark kommen.“

Denn für einen Platz im Mittelfeld der Landesliga ist der SVH eigentlich zu stark besetzt – wenn es da bislang nicht die Spiele in der Fremde geben würde. - fraz
Westfälischer Anzeiger