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Der SV Herbern verliert in Emsdettenen die Ruhe und das Spiel

HERBERN Den Sonntagsausflug nach Emsdetten behält Christian Bentrup, Trainer des Fußball-Landesligisten SV Herbern, in schlechter Erinnerung. Von der aufgeheizten Stimmung im Salvus-Stadion hat sich seine Mannschaft anstecken lassen, dadurch kühlen Kopf und das Spiel verloren. Trotz Führung und Überzahl.


Sieben Tore, eine Rote Karte, Missmut zwischen dem Gastgeber SpVg Emsdetten 05 und dem SV Herbern – Harmonie sieht anders aus.

Auch einen Tag nach der 3:4 (2:2)-Niederlage beim Tabellenvorletzten brodelte es im Herberner Coach. Er wolle die Niederlage nicht am Schiedsrichter festmachen, dieser habe aber eine klare Linie vermissen lassen. 05-Trainer Hans-Dieter Jürgens stimmte ihm zu: „Es waren viele umstrittene Entscheidungen dabei.“

12. Spieltag3:4 – SV Herbern verliert in Emsdetten
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Die Rede ist von zwei Foulelfmetern für die Hausherren (42./87.), von denen zumindest der zweite fragwürdig schien. Auch die Rote Karte für Emsdettens Torwart Nico Menebröcker mutete seltsam an (54.). „Rot war falsch“, räumte auch Bentrup ein.

Die Gäste führten zu diesem Zeitpunkt mit 3:2, schienen auf der Siegerstraße. Stattdessen sah Bentrup, dass seine Elf inkonsequent verteidigte, den schnellen 05-Angreifern Rabah Abed und Isuf Asllani große Räume bot.

Umfassende Analyse

„Unsere Abwehr war zu passiv, vorne haben wir die Angriffe nicht zu Ende gespielt“, sagte Bentrup, der sowohl taktische als auch psychologische Aspekte bei der Analyse ansprechen will. „Wir müssen lernen, mit Provokationen und unsportlichen Randerscheinungen umzugehen.“

Auch nach dem Spiel hatten sich die Gemüter nicht beruhigt. Auf der in Emsdetten üblichen Pressekonferenz tauchte Bentrup nicht auf, wofür er Pfiffe und üble Beleidigungen seitens der Zuschauer erntete. „Erstens habe ich mich der Presse nicht verweigert“, sagte er. „Und zweitens halte ich es für normal, dass man den Gegner begrüßt.“ Das sei nicht passiert.

05-Coach Jürgens konnte das nicht nachvollziehen. „Das wird zu hoch gehängt. Aber wenn ich jedes Mal beleidigt wäre, wenn mich auswärts keiner begrüßt, würde ich jedes zweite Spiel schmollen“, so Jürgens.

 
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