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Ende der Leidenszeit – vorerst . . 

Monatelang hat er sich gequält. Nach zwei Operationen im Herbst schuftete Simeon Uhlenbrock schwer für seine Rückkehr. Jetzt hat er sein erstes Saisonspiel für den SV Herbern bestritten. Wie lange der 27-Jährige noch Fußball spielen kann, ist aber offen.Von Ralf AumüllerDer 6. April 2014 war ein besonderer Tag für Simeon Uhlenbrock. Ein Tag, auf den er lange und hart hingearbeitet hatte. In der 65. Minute wurde der Stürmer des Fußball-Landesligisten SV Herbern im Heimspiel gegen YEG Hassel eingewechselt. Es war sein erster Einsatz in dieser Saison nach quälend langer Verletzungspause. „Ich war froh, dass ich mal wieder gespielt habe“, kommentierte der 27-Jährige sein Comeback sehr nüchtern. Für ein euphorisches Statement hat er im vergangenen dreiviertel Jahr zu viel mitgemacht, und dafür ist seine sportliche Zukunft viel zu ungewiss.

Schon in der vorigen Saison fehlte Uhlenbrock wegen einer Knieverletzung fast die komplette Hinrunde. In der Vorbereitung zur aktuellen Spielzeit verletzte er sich wieder. Wegen eines Außenmeniskus-Anrisses im linken Knie kam er im September unters Messer. An dem rechten Knie war er schon mal operiert worden. Im Oktober lag er wieder auf dem OP-Tisch, diesmal nahmen sich die Ärzte die Ferse und Achillessehne vor. „Ich hatte sehr starke Schmerzen, auch noch nach der Operation“, erzählt Uhlenbrock.

Das Aufbautraining ab Dezember war Schufterei pur, teilweise ackerte er vier Mal pro Woche im Fitnessstudio. Ob er daran gedacht habe aufzuhören? „Das bleibt nicht aus, wenn man solche OPs hinter sich hat. Das war schon eine Qual“, sagt der Südkirchener. Er biss sich durch und sagt jetzt, da er wieder kicken kann: „Ich habe mich gerne gequält.“

Bei seinem gut 20-minütigen Einsatz am Sonntag gegen Hassel schoss er kein Tor – seine Kollegen aber auch nicht. Der SV Herbern verlor mit 0:3. „Das Ergebnis war nicht schön, aber ich hatte nicht damit gerechnet, dass ich reinkomme – und schon gar nicht so früh“, sagt Uhlenbrock. „Ich habe nicht besonders gut, aber ganz ordentlich gespielt. Ich habe die Bälle gehalten und einige Kopfballduelle gewonnen.“ Schmerzen hatte er nicht. Wenn er etwas spürt, dann nur nach dem Spiel oder Training. Am morgigen Sonntag im Auswärtsspiel bei der SG Borken hofft der Angreifer, dass er als Joker „wieder 20, 30 Minuten“, spielen kann.

Wie es mit dem Fußball weitergeht, ist offen. „Ich ziehe die Saison jetzt voll durch, dann entscheide ich“, sagt Uhlenbrock. „Wenn ich weiterspiele, dann auf jeden Fall in Herbern.“ Er habe noch riesige Lust auf Fußball. „Aber ich muss auch auf meinen Körper hören.“ Jetzt will er erst wieder reinkommen beim SVH. „Unter die ersten Fünf sollten wir in dieser Saison noch kommen.“ Und sein persönliches Ziel: „Ich möchte noch ein, zwei Törchen machen.“
Westfälische Nachrichten