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Endspiel gegen heißen Außenseiter

Landesligist SV Herbern will heute Abend zum neunten Mal in der Vereinsgeschichte den Kreispokal in den Händen halten. Dazu muss der SVH allerdings erst das Finale beim Kreisligisten Eintracht Werne gewinnen.

Acht Mal hat der SV Herbern bislang den Fußball-Kreispokal gewonnen. Heute hat der SVH im Finale bei Eintracht Werne (Anpfiff um 19 Uhr) die Gelegenheit, den Pott zum neunten Mal in den Händen zu halten. Besser steht in der Pokalstatistik nur Davaria Davensberg mit zehn Pokalsiegen da.

Die Landesliga-Kicker aus Herbern gehen beim A-Kreisligisten Werne als Titelverteidiger und Favorit ins Rennen. Dabei interessiert SVH-Trainer Christian Bentrup die Titelverteidigung als solche überhaupt nicht – auch nicht die Tatsache, dass seine Mannschaft den Pokal bisher noch nie zwei Mal hintereinander gewinnen konnte (Herbern gewann seit 2007 regelmäßig alle zwei Jahre).

Das heutige Finale gewinnen will Bentrup dagegen sehr wohl. Zum einen sei der Kreispokal auch unabhängig von der Statistik der vergangenen Jahre ein lohnender Titel, zum anderen locke der Westfalenpokal mit weiteren attraktiven Gegner, so der SVH-Coach. Und: „Ein schöner Nebeneffekt wäre es, wenn uns ein Sieg Selbstvertrauen für unser Liga-Heimspiel gegen Emsdetten geben würde.“

Anders als im Kreispokal, wo die Herberner durch ein 9:0 beim A-Kreisligisten Westfalia Vinnum ins Endspiel beim Vinnumer Ligakonkurrenten Werne einzogen, lief es in der Landesliga für den SVH zuletzt nicht rund. Hier ist der Fußballkreis-Primus seit fünf Spielen ohne Sieg, muss nach wie vor nach unten sehen. Bentrup: „Wir sind nicht gerade glücklich über die letzten Ergebnisse, aber auch nicht frustriert. Wir haben ja auch in den letzten Partien nicht schlecht gespielt, und irgendwann wird der Knoten auch in der Liga platzen.“

Doch zunächst steht das heutige Finale bei der zwei Spielklassen tiefer spielenden Eintracht auf dem Programm. Trotz des Kantersiegs im Halbfinale sieht Bentrup im Endspiel keinen Selbstläufer. „Die Eintracht ist eine Spitzenmannschaft in der Kreisliga A. Sie könnte genauso gut in der Bezirksliga spielen und ist vor allem in der Offensive gut besetzt.“

Wobei der SVH-Coach nicht zuletzt den Ex-Herberner Jussef Saado im Blick hat, der heute seiner ehemaligen Mannschaft die Butter vom Brot nehmen will. Der zweite ehemalige SVHler im Werner Team, Faruk Bozaci, wird dagegen nicht mit dabei sein: Der Spielmacher ist beruflich verhindert.

Die Eintracht dürfte heute doppelt motiviert sein: Am vergangenen Wochenende hat sie durch das 0:0 im Spitzenspiel gegen Tabellenführer SuS Olfen (den sie im Pokal-Halbfinale noch mit 3:1 besiegt hatte) praktisch alle Titelchancen in der Liga verspielt und dürfte nun um so heißer sein auf den Gewinn des Kreispokals. Hoffnung zieht die Mannschaft von Muris Mujkanovic aus dem Halbfinale 2013, das sie eben gegen den SVH unglücklich mit 0:1 verloren hatte.

„Die Leistung aus diesem Spiel müssen wir heute wiederholen“, fordert Trainer Mujkanovic. „Herbern ist klarer Favorit. Aber wir sind seit einem Jahr zu Hause ungeschlagen. Wir ziehen unser Ding durch, auch wenn wir einen Landesligisten zu Gast haben.“ Mujkanovic kann heute fast auf den gesamten Kader zurückgreifen. Faruk Bozaci ist der einzige, für die Evenkämper gleichwohl schmerzhafte Ausfall.

Die Herberner müssen heute neben den Langzeitverletzten Daniel Krüger und Steffen Kramer auf den beruflich verhinderten Dominik Lünemann und auf den angeschlagenen Marian Tüns verzichten. Dennis Kaminski ist in den Kader zurückgekehrt.
Westfälische Nachrichten