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Höchste Auszeichnung für Werner Heitmann und Doris Nägeler – Ehrung langjähriger Mitglieder

Für 25- und 50-jährige Vereinszugehörigkeit wurden diese Personen am Sonntag im Vereinsheim des SVH ausgezeichnet. Mit dabei auch Werner Heitmann (vorne links) und Doris Nägeler (vorne rechts).

HERBERN - Wenn der traditionell am Sonntag vor seiner Generalversammlung langjährige und verdiente Mitglieder ehrt, dann gibt es immer eine Menge Geschichten und vor allem Dingen eine ganze Menge (Vereins)-Geschichte.

So auch in diesem Jahr, als der Beirat des SVH um Sprecher Bernhard Hörsting Jubilare für ihre 25- und 50-jährige Mitgliedschaft im Vereinsheim an der Werner Straße im Rahmen eines Frühstücks auszeichnete. Über diese Auszeichnung stand allerdings die Ehrung für zwei Personen, die mit der höchsten Ehrengaben, die der an seine Mitglieder zu verleihen hat, bedacht wurden.

Die Ehrennadel in Gold mit Eichenlaub erhielten gestern der SVH-Vorsitzende Werner Heitmann und Doris Nägeler, die seit 1977 Leiterin der Hallensportabteilung ist.

An der Tatsache, dass mit dieser Nadel gemäß der Ehrenordnung des Beirates nur drei lebende Mitglieder des 1450 Mitglieder zählenden Vereins ausgezeichnet werden dürfen, ist zu erkennen, welche Wertschätzung Heitmann und Nägeler erfahren haben. Bislang trug nur Heinz Steffen dieses Ehrenzeichen.

Der 62-jährige Werner Heitmann führt den SVH nun seit 13 Jahren – und war davor in zahllosen anderen Funktionen für den Verein aktiv. „Als 1. Vorsitzender hast Du es geschafft, unterschiedliche Interessen zu bündeln und unseren Verein zu vielen Erfolgen geführt“, fand Bernhard Hörsting in seiner Festrede lobende Worte, und ergänzte: „Wenn man über dich spricht, könnte man es überschreiben mit der Schlagzeile: Ein Leben mit dem .“

Auch dass aus einem reinen Fußballklub ein Sportverein mit einem großen und breit gefächerten Angebot wurde, ist ein Verdienst von Heitmann – und auch von Doris Nägeler. „Du hast mit Weitblick deine Entscheidungen getroffen und damit dazu beigetragen, dass der SVH heute in der näheren und weiteren Umgebung den Ruf eines hervorragend geführten Vereins genießt“, erklärt noch einmal Hörsting in Richtung Heitmann. „Es macht mir Spaß, ich bin mit Begeisterung dabei“, erklärte der Geehrte, und ergänzte: „Die Auszeichnung ist für mich Motivation, weiter zu machen.“

Allerdings kündigt der frühere Fußball- und Jugendobmann mit Blick auf den 100. Vereinsgeburtstag im Jahr 2019 an, dass bis dahin ein Generationswechsel an der Vereinsspitze erfolgen solle. „Ich möchte noch drei, vier Jahre weitermachen, mit Blick auf das Jubiläum sollten dann aber Jüngere übernehmen“, sagte Heitmann, der einen Nachfolger selbstredend einarbeiten wird und anschließend dem Verein in anderer Funktion erhalten bleiben will.

Ebenfalls nicht als Abschluss ihrer Tätigkeit für den Verein sieht Doris Nägeler ihre Auszeichnung an. Die 70-Jährige hat keinerlei Rücktritts-Gedanken. „Wir sind so ein nettes Hallenteam“, macht ihr das Ehrenamt mit ihren Vorstandskollegen viel Spaß.

Neben ihrer Arbeit für den Hallensport half Doris Nägeler auch früher bei Schwimm-Meisterschaften und aktuell bei der Radtouristik mit. Im Hallensport hat sie neben Gymnastik in verschiedenen Formen und Turngruppen für alle Altersklassen, Herz- und Rückensport im Laufe der Jahre auch weitere Sportarten wie Tischtennis, Badminton, Volleyball, Judo, Karate und Teakwondo erlebt.

Und Beiratsmitglied Heinz Reher nannte in seiner Ansprache an Doris Nägeler ihr Motto, dass sie immer jung gehalten habe: „Quäle deinen Körper, sonst quält dich dein Körper.“ Und das ist Doris Nägeler anzusehen.

Neben den beiden höchsten Auszeichnungen für Doris Nägeler und Werner Heitmann, die der zu vergeben hat, wurden auch langjährige Mitglieder am Sonntagmorgen ausgezeichnet.

Die Goldene Vereinsnadel für 50-jährige Mitgliedschaft ging u.a. an fünf Fußballer, die alle Mannschaften von den Schülern bis zu den Altherren durchliefen. Ludger Bomholt, Josef Reher, Willi von der Halben, Alfons Reckers sowie der fehlende Bernhard Vieth traten allesamt 1963 in den Verein ein und gehörten 1975/76 der Mannschaft an, die erstmals ein Landesliga-Aufstieg des schaffte. Die Erfolge des Quintetts darüber hinaus sind indes ungezählt.

„Ihr habt über 10 000 Spiele für den SVH absolviert“, nannt Beiratsmitglied Heinz Reher eine beeindruckende Zahl. Und Bernhard Hörsting aus dem Beirat ergänzte, dass dies „sehr selten“ sei, dass gleich fünf Fußballer für eine so ausgeprägte Vereinstreue ausgezeichnet werden.

Die silberne Vereinsnadel für 25-jährige Mitgliedschaft erhielt mit Reinhard Kober auch ein Träger des goldenen Vereinsabzeichens. Dieses erlangte der Radsportler, der 18 Jahre lang die Abteilung anführte, für seine Verdienste um den Radsport, wie etwa die Entwickung der Radtouristik-Fahrt.

Weiterhin für 25 Jahre bei den Blau-Gelben ausgezeichnet wurden Manfred Est, Heinz Ringelkamp, Franz-Josef Budde, Udo Holzenkämpfer, Heinrich Neuhaus, Thomas Rolf, Martin Kortsteger, Maria Griesdorn und Sven Heitmann.

Sven Heitmann, der Sohn des Vorsitzenden, ist zwar erst 26 Jahre alt. Aber der frühere Landesliga-Kicker, der aus beruflichen Gründen derzeit nicht mehr spielt, wurde bereits kurz nach seiner Geburt von seinem Großvater im Verein angemeldet – noch so eine Anekdote, die den generationsübergreifenden und familiären Charakter des Vereins unterstreicht.  fraz

Die Laudatio von Bernhard Hörsting für Werner Heitmann im Wortlaut:

Lieber Werner, als ich vor einigen Tagen das von Wolfgang Hawighorst neu erstellte Organigramm des erhielt wurde mir wieder einmal bewusst,

über wie viel ehrenamtliche Mitglieder der verfügt. Unter Berücksichtigung aller kleinen und großen Verantwortungsbereiche habe ich bei 70 Personen aufgehört zu zählen. Allein diese Zahl bringt nicht nur uns zu der Überzeugung, dass hier eine kompetente Führung notwendig ist.

Diese Führung des 1450 Mitglieder starken Vereins liegt, lieber Werner, seit vielen Jahren in Deinen Händen. Als 1. Vorsitzender hast Du es geschafft, unterschiedliche Interessen zu bündeln und unsern Verein zu vielen Erfolgen geführt.

Wenn man über dich spricht könnte man es überschreiben mit der Schlagzeile

„Ein Leben mit dem “. Ich möchte diese Gelegenheit hier nutzen, um einer etwas breiteren Öffentlichkeit von deinen vielfältigen Aktivitäten in deinem bisherigen Leben berichten.

Du wurdest nicht urplötzlich zum 1. Vorsitzenden gewählt, sondern bekleidetest vorher so wichtige Posten wie Fußballobmann, Jugendobmann, Trainer von verschiedenen Jugendmannschaft usw.

Als Beleg für „Dein Leben mit dem “ fiel mir bei der Durchsicht alter Unterlagen ein Zeitungsbericht vom Dienstag, 27. Juli 1965 in die Hände. Neben dem ausführlichen Bericht über die Meister- und Aufstiegsfeier mit Bürgermeister Spetsmann und den damaligen Vorsitzenden Bernhard Hörsting sen. beinhaltet dieser Artikel ein Bild, wie zwei Schülerspieler dem Spielführer der Meistermannschaft Karl Strunk einen Frühstückskorb mit einem Fußball überreichten. Die Schülerspieler waren Alfons Mann und - ihr werdet es schon erahnen - Werner Heitrmann. Seit dieser Meisterfeier sind 47 Jahre vergangen.

In diesen Jahren hat sich in unserer Gesellschaft vieles gravierend verändert und hat auch den SVH mit einbezogen. Aus dem reinen Fußballclub wurde ein Sportverein mit einem großen Angebot ein seine fast Eineinhalbtausend Mitglieder. An dieser Entwicklung hast Du besonders in den letzten Jahren entscheidenden Anteil gehabt. Du hast mit Weitblick deine Entscheidungen getroffen und damit dazu beigetragen, dass unser SVH heute in der näheren und weiteren Umgebung den Ruf eines hervorragend geführten Vereins genießt.

Besonders bewundern wir deine Fähigkeit, die große Schar der ehrenamtlichten Mitarbeiter immer wieder zu begeistern. Wenn du versprichst, dass am Samstag 12 Hilfskräfte zur Verfügung stehen, dann ist das so sicher wie das Amen in der Kirche.

Als leuchtendes Beispiel möchte ich an dieser Stelle den Aufbau des Sportzentrum „Siepen“ mit dem Kunstrasenplatz als Mittelpunkt anführen,.Ich wage einfach die Behauptung, dass dieses Projekt ohne einen 1. Vorsitzenden Werner Heitmann als ständigen Motivator nur schwerlich so erfolgreich hätte abgewickelt werden können.

Lieber Werner, du bist nicht nur ein guter Funktionär sondern warst auch ein hervorragender Fußballspieler, der von der Schülermannschaft bis zu den Ü-40 ern alle Mannschaften im SVH als Aktiver Sportler durchlaufen hat. Als Torjäger war der Strafraum des Gegners dein bevorzugtes Gebiet wenn ich auch am heutigen Tage noch kritisch anmerken muss, dass die Lauferei im Mittelfeld oder gar im eigenen Strafraum nicht dein „Ding“ war.

Trotzdem warst du konditionell gut drauf. Den Beweis hast du deinen Mannschaftskameraden oft in der „3. Halbzeit“ geliefert, wenn die Stimmung, angeheizt durch das Singen von Volks- und Wanderliedern ihren Höhepunkt erreichte. Jeder , der diese 3. Halbzeiten mitgemacht hat, weiß was ich damit meine.

Die von mir vorgetragenen Leistungen haben den Beirat veranlasst, Werner Heitmann, mit der höchsten Auszeichnung , die der zu vergeben hat, zu ehren. Es ist die Ehrennadel in Gold mit Eichenlaub.

Mit dieser Nadel dürfen nur 3 lebende Mitglieder ausgezeichnet werden.

Werner, unsern herzlichen Glückwunsch zu dieser Ehrennadel.

Trage sie mit Stolz, denn sie ist ein Zeugnis von besonderen Leistungen.

Nicht vergessen werde ich am heutigen Tage deine liebe Edeltraud, die in all den Jahren viel Verständnis für den zeitaufwändiges aber sinnvolles Hobby aufgebracht hat. Als kleine Anerkennung möchte ich Dir , einen kleinen Blumenstrauß überreichen und Dich an den Dank an Werner mit einschließen.
Westfälischer Anzeiger