Fußball

Sie sind hier

„Moppel“ Runde ist beim SVH nicht mehr wegzudenken

Es war schon ein großer Sprung, den Mondrian Runde im Sommer wagte. Vom A-Kreisligisten SC Capelle ging es zwei Ligen höher zum Landesligisten SV Herbern. Doch dort wurde „Moppel“ – wie ihn Familie, Freunde und Mitspieler rufen – schnell zum Leistungsträger und ist kaum noch aus der Startelf wegzudenken.

Denn eigentlich war der Sprung gar nicht so groß, wie er auf dem ersten Blick erscheint. Der 24-Jährige machte des Jobs wegen quasi ein Jahr Pause in Capelle. „Es hat beruflich nicht gepasst, höher zu spielen. Deswegen wollte ich zusammen mit meinem besten Freund einfach nur ein bisschen Spaß beim Fußball haben“, begründete der Offensivspieler den damaligen Schritt vom Bezirksligisten FC Nordkirchen an die Gorfeldstraße.

„Ich fühle mich pudelwohl“

Der beim Werner SC groß gewordene Kreativspieler wechselte nach der Kreismeisterschaft und noch einem Jahr in der Bezirksliga schließlich zum FCN. Doch der Fahrdienstleiter bei der Deutschen Bahn, der durch seine Wechselschicht nicht regelmäßig trainieren kann, wollte nun „wieder höher angreifen.“

Und da passte es, dass der SV Herbern schon lange um den beidfüßig schießenden Spieler warb. „Wir wollten ihn schon länger zu uns holen“, berichtet SVH-Trainer Christian Bentrup – und er ist froh, dass es in diesem Sommer geklappt hat. Der 51-Jährige ist voll des Lobes für den Außenbahnspieler aus Werne: „Sportlich ist Mondrian eine absolute Verstärkung.“ Und Runde sagt: „Ich bin froh, dass sie dieses Jahr wieder nachgefragt haben. Es ist schön zu wissen, dass der Verein mich immer noch haben wollte.“

Bentrup spricht von „Win-win-Situation“

Bentrup spricht von einer „Win-win-Situation. Bei uns wird jeder mit offenen Armen Empfangen. Und er hat es mit seiner Leistung der Mannschaft leicht gemacht, ihn zu akzeptieren.“ Das bestätigt Runde: „Ich fühle mich pudelwohl. Das ist eine lustige Truppe und alle sind hochmotiviert.“

Runde erzielte in dieser Saison drei Meisterschaftstore und glänzte mehrfach als Vorbereiter – in 14 Meisterschaftsspielen stand er zehnmal in der Startelf. Und das zuletzt auch am Donnerstag beim 2:1-Viertelfinalerfolg gegen seinen Ex-Verein Nordkirchen, als er das 1:0 durch das Eigentor von Nolte mit einer scharfen Hereingabe erzwang und das 2:0 von Dennis Kaminski vorbereitete.

Dabei musste sich der Werner erst umstellen. Er spielt nun bevorzugt im linken Mittelfeld. „Da habe ich mich am Anfang gar nicht gesehen“, sagt Runde, „aber dort habe ich meine besten Leistungen gebracht.“

Bentrup streicht aber die Flexibilität seines Neuzuganges heraus: „Er ist links und rechts einsetzbar oder auch in der Mitte.“ Zudem schätzt der Trainer an Runde dessen „Schnelligkeit und Dribbelstärke. Er kann aus dem Stand unheimlich beschleunigen, damit überrascht er viele Gegenspieler“, erklärt Bentrup. Runde hatte sich zudem schnell im Sommer an die höheren Trainingsumfänge und das größere Tempo gewöhnt. „Ich habe nich von Anfang an richtig reingehauen und das Vertrauen in mich war von Anfang an da“, sagt der Offensivspieler.

Gute Kameradschaft im Team

In seiner neuen Rolle auf dem Platz helfe ihm auch die Mannschaft weiter. „Die Verteidiger sagen mir, wie ich zu stehen habe. Und auch das Zusammenspiel mit Tim Bröer auf der linken Seite klappt sehr gut“, berichtet Runde.

Bröer schaltet sich als Außenverteidiger auch immer wieder mit in die Offensive ein – und so bringen die beiden schnellen SVH-Spieler oft genug die rechten Verteidiger der Gegner gehörig ins Schwitzen.

Aus der guten Kameradschaft im Team sind bereits Freundschaften entstanden. „Wir unternehmen fast jeden Freitag etwas zusammen. Auch ansonsten treffen wir uns oft“, erzählt Runde, der häufiger mit dem ebenfalls in Werne wohnenden Nils Venneker eine Fahrgemeinschaft zum Training bildet.

Runde sieht seine Zukunft durchaus langfristig beim Tabellenfünften der Landesliga 4: „Ich will hier noch lange bleiben“, sagt der ehrgeizige Kicker, der „so lange wie möglich oben dran bleiben will und unter den ersten vier, fünf Mannschaften“ landen will.

Auch Christian Bentrup wünscht sich, länger mit Runde zusammenarbeiten zu können: „Er ist als Mensch und Spieler eine Bereicherung für jede Mannschaft. Und er hat noch Entwicklungspotenzial.“
Westfälischer Anzeiger