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Bärenstarker Auftritt
Fußball: Herbern entscheidet Kellerduell gegen Emsdetten mit 4:2 für sich
HERBERN. Die Landesliga-Fußballer des SV Herbern haben das Kellerduell gegen die SpVgEmsdetten souverän mit 4:2 (3:1) für sich entschieden. Nur einer sah das nach den 90 Minuten auf dem Herberner Platz anders: Gästecoach Christian Bienemann.
Geschenke habe seine Mannschaft verteilt, sagte Bienemann direkt nach dem Spiel. „Wenn du in so einem Spiel gegen einen Gegner wie Herbern 30 Minuten stabil stehst und dir keine Gegentore fängst, gewinnst du das Spiel“, so der Emsdettener Coach weiter. Eine Meinung, die er ziemlich exklusiv hatte. Er sah sein Team als bessere Mannschaft, mit mehr Spielanteilen und Chancen. De facto hatte seine Elf zwar zwei Tore geschossen – aber nur eine wirkliche Torchance.
Herbern wartete kurz nach dem Anpfiff ab, akklimatisierte sich. Und schlug zu, als sich die Möglichkeit dazu ergab. Einen von Robin Ploczicki initiierten Angriff vollendete Sebastian Schütte nach Vorarbeit von Thomas Eroglu zur frühen Führung (8.). Eroglu selbst legte das 2:0 nach (14.). Er verwandelte einen Freistoß aus rund 17 Metern, profitierte davon, dass der Ball unter der Mauer durchging und so unhaltbar im Tor der Gäste einschlug. Daniel Krüger besorgte schließlich das 3:0, er musste nach Vorarbeit von Sebastian Schütte nur den Fuß hinhalten und den Ball einschieben (27.).
Eine ganz starke Vorstellung des SV Herbern. Ein ganz grauseliger Auftritt der Gäste aus Emsdetten. Das 1:3 fiel aus dem Nichts. Nach einem Freistoß aus dem Halbfeld nickte Robin Pieper ein (39.). Nach dem Seitenwechsel war Emsdetten präsenter. Gefährlich wurden Bienemanns Schützlinge indes nicht. Und sie hatten Glück, dass Thomas Eroglu bei zwei Riesenchancen nicht genau genug zielte (52., 57.). „Das vierte Tor wäre die Entscheidung gewesen“, sagte Herberns Trainer Holger Möllers nach der Partie.
Erst ein schönes Solo, das Emsdettens Juan Camilo Perez Vasquez mit dem Anschlusstreffer krönte (77.), brachte wieder Leben ins Partie. Zuvor wirkte es nicht so, als sollte noch etwas passieren.
Auf einmal glaubte Emsdetten daran, vielleicht doch noch einen Punkt aus Herbern entführen zu können. Nur waren die Gäste – wie schon über weite Strecken der Partie – nicht zielstrebig genug. Die Angriffsbemühungen endeten immer wieder an der stark organisierten Herberner Viererkette. Vor allem Phlipp Dubicki ließ Emsdettens Top-Stürmer Isuf Asllani keinen Raum, um sich entfalten zu können.
Stattdessen schlug der Ball nochmal im Tor der Gäste ein: Dennis Hölscher versenkte einen Freistoß von der rechten Strafraumkante (87.). Und wieder war es die Mauer der SpVg, die entscheidend zum Gegentor beitrug. „Hätte sich mein Spieler nicht weggedreht, wäre der Ball in der Mauer hängen geblieben“, sagte Bienemann nach dem Abpfiff. Hätte. Konjunktiv. Der ist im Abstiegskampf jedoch keine große Hilfe...
Dominik Möller
SVH: Freitag, Dubicki, Redondo Conde (43.Venneker), Kaminski, Schütte (76.Bentrup), Bröer, Eroglu, Krüger, Ploczicki, Scholtysik (72.Franco Cabrera), Hölscher
Emsdetten: Menebröcker, Höfker (46.Karakaya), Pielage, Asllani, Birdir, Bonilla Guarin (60.Ebong), Pieper, Bruns, Velican (41.Brajkovic), Perez Vasquez, Jammami
Tore: 1:0 Schütte (8.), 2:0 Eroglu (14.), 3:0 Krüger (27.), 3:1 Pieper (39.), 3:2 Perez Vasquez (76.), 4:2 Hölscher (87.)
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