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Der alte Kunstrasen und sein neuer Zweck

Die silbernen Gabelträger verfehlen ganz knapp das Ziel. Sie stoßen vor den Tuftrücken, des in Rollen aufgeschichteten Kunstrasens. Nun ist Menpopwer gefragt. Jürgen Steffen, Vorsitzender des SV Herbern, packt kräftig zu, ebenso wie diverse andere SVH-Mitglieder, um eine der Rollen auf die Gabeln zu bugsieren.

Der alte Kunstrasen findet reißenden Absatz. 7000 Quadratmeter gilt es, unter die Leute zu bringen. Christa Eickhoff nimmt Maß. Zwei zwei Meter breite Stücke hat sie ins Visier genommen: „Ich glaube, da muss ich anstückeln“, sagt sie und verrät, dass sie den grünen Rasen für ihre Teichanlage haben möchte. Ein anderer Interessent kommt mit einem Trecker. Ein Freundschaftsdienst für den Nachbarn. „Der hat Reitställe und kann den Kunstrasen gut gebrauchen.“

Der grüne Belag, der knapp zehn Jahre als Untergrund für die Fußballer gedient hat, wird künftig andere Zwecke erfüllen. Mal als Schmuckstück für den heimischen Balkon, oder als Verschönerung der Terrasse. In anderen Fällen wird er jedoch seiner ursprünglichen Bestimmung entsprechend eingesetzt. „Die Montessori-Schule Sendenhorst war schon ganz früh heute Morgen da und hat sich einige Bahnen abgeholt, denn die wollen einen Soccer Court errichten“, so Jürgen Steffen.[Zufrieden mit dem neuen Untergrund: SVH-Vorsitzender Jürgen Steffen (unten) sowie Christian Scheipers (v.l., Gemeinde Ascheberg), Leif Salitter (Firma Polytan), Projektleiter Andreas Bergmann und SVH-Jugendfußballleiter Toni Brockmeier.]Fußball: Kunstrasen Kunstrasen beim SV Herbern wurde ausgetauscht

Trotz des schlechten Wetters herrscht ein munteres Kommen und Gehen. „Schade nur, dass es so regnet, sonst wären bestimmt noch viel mehr Leute und auch Kinder hier“, findet Michael Ullrich. Schließlich wollte sich der SVH mit Leckereien vom Grill und Getränken bei den vielen Spendern des neuen Kunstrasens bedanken. Maria Aschhoff hat den Grill auch so angeworfen.

Lars Nolte schiebt Dienst am Bierwagen. Hartmut Kortmann legt freudestrahlend eine kleine Pause ein, bevor er wieder zum Werkzeug greift. Es gibt viel zu tun. Ausrollen, messen, schneiden, abtransportieren. So wechselt der alte Kunstrasen die Besitzer. Kostenpunkt? „Dafür haben wir eine Spendenbox aufgestellt“, sagt Steffen und dirigiert erneut den Gabelstapler, der von Andreas Bergmann gesteuert wird, um weitere Rollen aufzuladen.