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Der SVH bleibt auf dem Teppich

Herbern - 

Dritter Platz, 27 Punkte – Trainer und Spieler des SV Herbern sind mit der Hinrunde mehr als zufrieden. Der SVH muss nicht mehr nach unten schauen, hat aber auch den Aufstieg nicht als „Muss“ auf dem Zettel.Von Christian BesseErst am letzten Spieltag der vergangenen Landesliga-Saison hatte sich der SV Herbern vor dem Abstieg retten können. In dieser Spielzeit sieht es für die Truppe von Christian Bentrup und Co-Trainer Ludger Staar weit besser aus. Nach der Hinrunde steht der SVH, der erst am achten Spieltag die erste Niederlage hinnehmen musste und lange Spitzenreiter war, auf Platz drei.

„Das war schon ein bisschen überraschend“, kommentiert Bentrup, der vor dem ersten Spieltag noch das frühzeitige Sichern des Klassenerhalts ausgerufen hatte, den guten Lauf in der Hinserie. Richtig aus den Socken gehauen hat er den Coach aber auch nicht: „Nachdem ich mich vor der letzten Saison mit einem Platz unter die ersten Fünf als Ziel so weit aus dem Fenster gelehnt habe und wir am Ende nur knapp am Abstieg vorbeigeschrammt sind, war es diesmal angebracht, das Ziel etwas niedriger zu hängen.“

Was aber keineswegs im Umkehrschluss heißt, dass die Herberner nun nach ganz oben schielen. Bentrup: „Ich glaube nicht, dass im Verein jetzt jemand am Rad dreht und meint, wir müssten unbedingt aufsteigen.“ Der SVH bleibt auf dem Teppich – aber nicht etwa, weil Spitzenreiter YEG Hassel satte zehn Punkte Vorsprung hat. Diesen hält Bentrup durchaus nicht für uneinholbar: „Hassel ist zwar noch ungeschlagen, hätte aber – auch gegen uns – einige Spiele verlieren können.“

Mit 1:4 hatte der SVH am 13. Spieltag beim Ligaprimus das Nachsehen gehabt, nachdem die Gäste beim Stand von 1:2 alles nach vorne geworfen hatten. Nicht nur in dieser Partie, sondern in der gesamten Hinrunde haben die Herberner überdurchschnittlich viele Tore kassiert. Sie mussten mehr Gegentreffer hinnehmen als jede andere der acht besten Mannschaften – mit 21 fast doppelt so viele wie Hassel oder Stuckenbusch. Trainer Bentrup: „Das liegt aber vor allem daran, dass wir immer versuchen, das Spiel für uns zu entscheiden und dann natürlich hinten angreifbarer werden. Wenn wir ein Spiel 6:5 gewinnen, ist es auch gut.“

Vorne dagegen könnte es besser nicht laufen. 36 Mal hat es bei den Gegnern des SV Herbern bislang geklingelt – torgefährlicher ist keine Mannschaft in der Liga. „Wir haben den Abgang von Daniel von der Ley gut kompensiert“, so der Coach. „Die Last des Toreschießens ist jetzt auf viele Schultern verteilt.“

Mindestens ebenso zufrieden sind Bentrup und Staar mit der Entwicklung der Neuzugänge. Rückkehrer Dennis Närdemann habe sich als Spielmacher im offensiven Mittelfeld etabliert, Robin Ploczicki sei „absoluter Leistungsträger“ (Bentrup). Mondrian Runde habe den Sprung von der Kreisliga A in die Landesliga geschafft, Rückkehrer Björn Christ sei ein „sicherer Halt in der Abwehr“. Auch der zurzeit verletzte Offensivspieler Ahmed Schett habe sich bewährt. Die Neuzugänge aus der eigenen A-Jugend wiederum „haben alle super eingeschlagen“.

So können Trainer und Spieler, anders als in der Vorsaison, der Rückrunde gelassen entgegensehen. 27 Punkte hat der SV Herbern nach der ersten Saisonhalbzeit schon gehamstert. Bentrup: „Die 50-Punkte-Grenze sollten wir schon anpeilen. Das wären schon zehn mehr, als wir uns vor der Saison vorgenommen hatten.“
Westfälische Nachrichten