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Herbern zittert unnötig beim 3:2-Sieg gegen Gemen

Herbern -  Mit einem hochverdienten 3:2 (0:0)-Erfolg gegen den Abstiegskandidaten Westfalia Gemen hat der Landesligist SV Herbern ein erfolgreiches Halbjahr abgeschlossen und nun als Tabellenvierter 30 Punkte nach 17 Spieltagen auf der Habenseite.

Nach einer deutlichen Leistungssteigerung in der zweiten Halbzeit verdiente sich der SV Herbern den Erfolg, verspielte dabei aber fast seine komfortable 3:0-Führung noch durch späte Gegentore vin Nils Wenk und Dennis Seeger (84., 90.). Und wenn in der Nachspielzeit Jens Bietenbeck freistehend sechs Meter vor dem Tor den Ball verarbeitet hätte, wäre den Gästen beinahme noch das 3:3 gelungen.
Dass es soweit überhaupt kam, lag an dem Herberner Chancenwucher zuvor bei zahlreichen Konterchancen.

In der ersten Hälfte fehlte den Herberner zunächst noch die Präzision beim letzten Zuspiel in die Spitze. So kam Sebastian Schütte einen Schritt zu spät nach einem Steilpass (4.) und Julian Trapp scheiterte aus spitzem Winkel an Gemens Keeper Sven Schneider (24.). Auf der Gegenseite vergab Springenberg volley aus fünf Metern die Riesenchance zur Gästeführung (6.) und später versuchten sich Anschlag und Demming aus der Distanz (20., 39.).

Nach der Pause entwickelte der Gastgeber mehr Zug zum Tor. Als Schütte für Oscar Franco Cabrera 18 Meter vor dem Tor auflegte, zog der Spanier wuchtig mit einem Schuss ins lange Ecke zum 1:0 ab (52.).

Dieser Treffer war wie ein Brustlöser. So kam kurz darauf Julian Trapp frei zum Schuss (54.) und den Schuss von Schütte aus zwölf Metern parierte Schneider mit einem Wahnsinns-Reflex (60.). Kurz darauf vertändelte Scholtysik im 1:1 den Ball nach einem Konter (63.) und Schütte schloss aus acht Metern freistehend ohne Wucht aufs Tor (65.). Das 2:0 fiel wenig später, als über rechts Dominick Lünemann fast von der Grundlinie hereinpasste und Sebastian Schütte aus fünf Metern den Ball ins Tor versenkte (67.). Kurz darauf fiel das 3:0, als Thomas Eroglus Freistoß aus 30 Metern flach vom Innenpfosten aus den Weg ins Gemener Tor fand (72.). Das 4:0 verpasste kurz darauf erneut Trapp aus kurzer Distanz (74.) und als Eroglu nach einem mustergültigen Konter Sebastian Schütte steil schickte, verfehlte dieser freistehend um Zentimeter das Westfalia-Tor (77.).

Aber Gemen gab sich nicht auf und kam nach einer Ecke durch Wenks Kopfball aus zwei Metern zum 3:1 (84.). Auch nach der Flanke auf Seeger und dessen Kopfball zum 3:2 (90.) stimmte die Zuteilung in der SVH-Deckung nicht – doch das rächte sich nicht mehr.

SVH: Freitag – Redondo Conde, Bröer, Schulte, Vogt (77. Kaminski), Eroglu, Franco Cabrera, Schütte (77. Mors), Lünemann, Trapp, Scholtysik (68. Richter)

Tore: 1:0 (52.) Franco Cabrera, 2:0 (67.) Schütte, 3:0 (72.) Eroglu, 3:1 (84.) Wenk, 3:2 (90.) Seeger

Die Trainerstimmen:

Georg Geers, Spielertrainer Westfalia Gemen: 
Man hat gesehen, dass hier zwei Mannschaften aus unterschiedlichen Tabelenregionen gegeneinander gespielt haben. In der zweiten Hälfte wurde erkennbar, dass wir aktuell durch die Ausfälle von Stammkräften nicht die Qualität haben. Das können wir nicht auffangen. Da haben wir nur noch reagiert und waren in den Zweikämpfen nicht entschlossen genug. Positiv ist, dass wir uns nicht aufgegeben haben. Eigentlich musste Herbern uns tot schießen, und trotzdem können wir einen Punkt mitnehmen.

Holger Möllers, Trainer SV Herbern: 
Am Ende haben wir unnötig gezittert. Bis auf die letzten fünf Minuten haben wir kaum was zugelassen. Vor der Pause fehlte oft der letzte Pass, im zweiten Durchgang waren wir präsenter im Mittelfeld und Angriff. Eigentlich muss am Ede eher ein 5:0 als ein 3:2 stehen – so überlegen waren wir. Das 1:0 war ein ein Brustlöser.

 
Westfälischer Anzeiger