Fußball

Sie sind hier

Lob für die neuen Regeln und den Futsal-Ball

Funktionär Frank Heidemann (Herbern) und Torjäger Denis Hölscher (Ottmarsbocholt) bewerten die neuen Regeln beim Hallenfußball und den Futsal-Ball nach der Feuertaufe beim Traditionsturnier in Ascheberg positiv.Von Ralf AumüllerViele Fußballer waren skeptisch wegen der teilweisen Einführung von Futsal-Regeln bei herkömmlichen Hallenturnieren in dieser Saison. Nach dem Davertpokal am vergangenen Wochenende in Ascheberg, den Gastgeber SV Herbern nach einem 6:3 im Finale gegen den VfL Senden gewann, darf bilanziert werden: Die Neuerungen in dieser Form machen den Hallenkick nicht kaputt, sondern eher attraktiver – soweit sich das nach einem Turnier schon sagen lässt.

Weder der kleinere, schwerere und sprungreduzierte Futsal-Ball bereitete den Spielern Probleme noch die Vier-Sekunden-Regel, nach der die Kugel nach einer Unterbrechung in dieser Zeitspanne wieder im Spiel sein muss. Die Regel, dass die Zeitnehmer in der letzten Spielminute bei jeder Unterbrechung sofort die Uhr anhalten müssen, führte zu keinerlei Zeitproblemen, verringerte aber die Diskussionen in der Schlussphase hitziger Duelle. Das Grätschverbot führte zu weniger Fouls, auch wenn diese Regel noch nicht konsequent von den Schiedsrichtern umgesetzt wurde.

Denis Hölscher von BW Ottmarsbocholt, mit acht Treffern zweitbester Torschütze beim Davertpokal, findet die neuen Regeln „gar nicht so schlecht“. Auch auf den Futsal-Ball „bekommt man Speed“, sagt der Stürmer. „Der Ball springt nicht so schnell weg und man kann besser kombinieren.“ Ungewohnt sei es gewesen, dass sich mit der kleineren Kugel nicht mehr über Bande spielen lasse. Positiv bewertet Hölscher die Regel, dass der Ball, wenn er die Decke oder Hindernisse an der Wand berührt hat, dort eingeschossen wird, wo er auch gelandet ist. Früher gab es immer Freistoß an der Mittellinie. „Problematisch finde ich es, dass die Torhüter den Ball innerhalb von vier Sekunden abwerfen müssen“, meint Hölscher. „Das ist nämlich oft der Zeitpunkt, an dem gewechselt wird. Außerdem fangen die Schiedsrichter unterschiedlich schnell an zu zählen.“

Noch positiver als der Torjäger aus Ottmarsbocholt beurteilt Frank Heidemann die neuen Regeln und den neuen Ball. „Es sind sehr viele Tore gefallen, der Hallenfußball in dieser Form ist deutlich attraktiver für die Zuschauer. Ich bin begeistert“, betont der Sportliche Leiter des SV Herbern. „Den neuen Ball muss man schnell spielen, auch die Vier-Sekunden-Regel macht das Spiel schneller.“ Das Zeitstoppen in der letzten Minute „ist auch gut“, so Heidemann. „Dann muss keiner mehr wegen Zeitspiels Stress machen.“ Die Regel, dass die Mauer bei Freistößen größeren Abstand halten muss, führe zu mehr Toren nach ruhenden Bällen, hat der SVH-Funktionär beobachtet.

„Und es wurde viel weniger gegrätscht als in den Vorjahren“, erklärt Heidemann. „Der Davertpokal war in den letzten Jahren an der oberen Grenze, was die Aggressivität angeht. Das haben wir nicht unter Kontrolle bekommen. Jetzt ist es deutlich besser.“

Frank Heidemann betont aber auch: „Die Regeländerungen sind gut, es sollten in den nächsten Jahren aber nicht noch mehr werden.“
Westfälische Nachrichten