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SV Herbern wird für Passivität bestraft

Kassiert eine Mannschaft nach langer Zeit die erste Niederlage, heißt es schnell: „Das musste ja irgendwann passieren“. Diese Erfahrung hätte sich Landesligist SV Herbern auf eigenem Platz gegen bis dahin auswärts tor- und punktlose Gäste aus Ahaus gerne erspart.

Christian Bentrup (links) und Ludger Staar hatten beim Spiel ihrer Mannschaft viel Redebedarf.

Die Herberner ließen einfach zu viel vermissen von dem, was sie in den bisherigen Saisonspielen ausgezeichnet hatte. Besonders deutlich wurde das in der ersten Halbzeit. Es fehlte das letzte Prozent Spritzigkeit, Einstellung und Wille, sich auf den Gegner und das Spiel einzustellen. Trainer Christian Bentrup wurde noch drastischer. „Uns fehlte alles in der ersten Hälfte, wir haben uns übertölpeln lassen.“ Und das, obwohl Bentrup gerade davor ausdrücklich gewarnt hatte. In seinem wöchentlichen Gespräch mit dem Trainer des SV Mesum, Norbert Tillar, hatte dieser ihn schon davor gewarnt, Ahaus zu unterschätzen. Den Mesumern war am Wochenende zuvor gleiches passiert, sie lagen schon zur Pause mit 0:2 gegen die Elf von Spielertrainer Jens Niehues zurück.

Dass die Mannschaft aufgrund der Umstellungen nicht zu ihrer Form gefunden hat, wollte der SVH-Coach nicht gelten lassen. „Uns fehlte vor allen Dingen auch die richtige Einstellung“, stellte er fest. Aufgrund des Ausfalls von Stürmer Steven Farchmin, rutschte Steffen Hunnewinkel auf der linken Verteidigerposition in die Startelf, Bröer rückte eine Position weiter ins linke Mittelfeld. Nils Venneker fand sich auf der Sechserposition neben Kaminski wieder, der eigentliche Sechser Robin Ploczicki stürmte neben Dennis Närdemann.

Ahaus spielte die Passivität der Herberner auf jeden Fall in die Karten. „Wir sind gut nachgerückt und haben gut gepresst“, war Niehues beeindruckt von dem Auftritt seines Teams. Die Gäste zeigten ein laufintensives Spiel, das belohnt wurde. „Es war heute auf jeden Fall kein Klassenunterschied zu erkennen“, erklärte Niehues mit einem Lächeln im Gesicht. Mit der Meinung stand er nicht alleine da, auch Bentrup musste zugeben: „Der Sieg für Ahaus war verdient.“

Auf Herberner Seite wird man nun durchaus froh sein, dass es wieder auswärts ran geht. Denn auf fremden Plätzen sind die Blau-Gelben aktuell erfolgreich unterwegs. In vier Spielen gelangen vier Siege. Bei der Reserve von Oberligist Hammer SpVg, aktuell Schlusslicht, soll der fünfte Streich folgen, damit zumindest die Auswärtsserie weiter Bestand hat. - lel
Westfälischer Anzeiger