Fußball

Sie sind hier

Vom Sofa zum Turniersieg

Beim Sendener Tuja-Cup verpassten die drei Mannschaften des Gastgebers das Halbfinale. Dafür sahen die Zuschauer im Endspiel die Revanche für die Kreishallenmeisterschaft. Der SV Herbern besiegte Ortsrivale TuS Ascheberg.Von Ralf AumüllerUnerwartet schnell bekam der SV Herbern die Möglichkeit, sich für die Niederlage im Finale der Kreishallenmeisterschaft zu revanchieren. Der Fußball-Landesligist nutzte die Chance und gewann am Sonntag das Endspiel beim 23. Hallenturnier des VfL Senden – zum ersten Mal um den Tuja-Cup – mit 4:3 nach Neunmeterschießen gegen den Bezirksligisten TuS Ascheberg. Zwei Wochen zuvor hatte der SVH bei der Kreismeisterschaft das Finale gegen den Ortsrivalen noch mit 1:4 verloren.

Im Halbfinale setzte sich Herbern mit 3:0 gegen die U 23 des 1. FC Gievenbeck (Bezirksliga) durch. Ascheberg siegte mit 2:1 gegen den A-Kreisligisten Concordia Albachten. Das Neunmeterschießen um Platz drei gewann Albachten mit 5:4 gegen die Gievenbecker Reserve. In der Vorrunde war für alle drei Mannschaften des VfL Senden Feierabend, ebenso wie für Davaria Davensberg, Vorjahressieger SV Bösensell und für den BSV Roxel 2.

In der Vorrunde hatten sich Herbern und Ascheberg noch mit 0:0 getrennt. Es blieb die einzige Nullnummer in der Steverhalle. Im Finale ging der SVH durch Tore von Julian Trapp und Dominick Lünemann mit 2:0 in Führung. Hendrik Heubrock verkürzte auf 2:1, ehe Dustin Hölscher 40 Sekunden vor Schluss das 2:2 gelang. Die Herberner fühlten sich in der Entstehung dieses Tores vom Schiedsrichter benachteiligt. Die fünfminütige Verlängerung, in der Herbern zwei Großchancen vergab, blieb torlos, ehe die Leo-Fenker-Show begann. Der SVH-Torwart wehrte drei von vier Neunmeter ab, dann verwandelte er selbst den letzten der Herberner zum 2:1 und hielt anschließend noch einen von Heubrock. Das war die Entscheidung.

„Wir haben ein starkes Turnier gespielt und uns gut präsentiert. Das war mir wichtig“, erklärte TuS-Trainer Holger Möllers. „Wenn man den ganzen Tag betrachtet, hätten wir es meiner Meinung nach verdient gehabt, zu gewinnen. Herbern lag doch schon mit einem Bein auf dem Sofa.“ Nur mit Schützenhilfe des SV Bösensell hatte der SVH überhaupt die Vorrunde überstanden. Im letzten Gruppenspiel besiegte der bis dahin noch punktlose B-Kreisligist den A-Ligisten BSV Roxel 2 mit 3:2. Damit war Roxel raus und Herbern doch noch weiter.

„In der Vorrunde haben wir zu viele klare Chancen ausgelassen“, bilanzierte SVH-Trainer Christian Bentrup. „Dann haben wir uns gesagt: Wenn wir schon weitergekommen sind, wollen wir auch gewinnen.“ Den Turniersieg fand Bentrup verdient. „Die Jungs hatten Spaß, wir haben eine gute Hallensaison gespielt.“

In der Gruppe A qualifizierten sich punktgleich Gievenbeck 2 und Albachten fürs Halbfinale. Die erste Mannschaft des VfL Senden schied als Gruppendritter aus. Der Gastgeber musste sich im ersten Spiel mit einem 1:1 gegen ansonsten enttäuschende Davensberger (es blieb bei diesem einen Punkt) begnügen und verlor das letzte Spiel gegen Albachten mit 1:2. „Unser Ausscheiden war unnötig. Das ist kein Weltuntergang, aber mich ärgert das“, sagte VfL-Trainer Taylan Berik. Die Sendener Zweite punktete nur gegen Davensberg mit 2:0.

In der Gruppe B wurde die Sendener Dritte Letzter hinter Bösensell. Ascheberg als Erster und Herbern als Zweiter kamen ins Halbfinale. Die Roxeler mit dem Ex-Sendener Pascal Gromke auf der Trainerbank und mit dem ehemaligen TuS-Spieler Fabian Frönd auf dem Feld schauten nach dem finalen Fiasko gegen Bösensell in die Röhre.

SVH: Fenker – Bröer, Bethge, Trapp, Richter, Kaminski, Schütte, Lünemann, Närdemann, Schett.
Westfälische Nachrichten