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Whitson ist für den SV Herbern der Unterschiedsspieler

Es waren seine Saisontore drei und vier, mit denen der 31-Jährige großen Anteil am zweiten Saisonsieg hatte, mit der sein Team die Serie von drei Niederlagen in Folge und fünf Meisterschaftspartien ohne Sieg beendete. „Ich hoffe, dass gibt ihm die nötige Sicherheit“, machte SVH-Trainer Holger Möllers zuletzt durchaus Selbstzweifel bei seinem Top-Angreifer aus. 

Whitson ließ sich in dem Spiel zurückfallen, um so seine Schnelligkeit auszuspielen und viel Raum vor sich zu haben. Denn gegen die kantigen Altenrheiner Verteidiger Bieker und Loerakker hätte er im Strafraum einen schweren Stand gehabt. Altenrheines Trainer Apke wunderte sich, dass sein Team auswärts das Spiel machen musste und von einer Heimelf ausgekontert wurde. 

„Unser Plan ist aufgegangen, dass Whitson sich als spielender Stürmer der Bewachung durch die groß gewachsenen Altenrheiner Innenverteidiger entzogen hat. Und dass Altenrheine Probleme hat, das Spiel zu machen, wussten wir“, sagte Trainer Holger Möllers. 

„Den trifft er nicht jedes Mal so, aber schon sehr oft“

Der leistete bei seinem sensiblen Stürmer auch zuvor angesichts seiner längeren Torflaute inklusive Hadern viel Aufbauarbeit. Mit Erfolg: So war Whitson mit seinen beiden Treffern wieder der Unterschiedsspieler. Beim 1:0 nahm er eine weite und hohe Hereingabe von Marcel Scholtysik an der Strafraumgrenze an.

 „Das war eine gute Flanke, ich nehme den Ball mit der Brust an und drehe mich“, beschreibt der Torschütze mit einfachen Worten, was schon technisch höchst anspruchsvoll war und mit einem unhaltbaren Dropkick-Schuss das 1:0 wie aus dem Nichts bedeutete (13.). 

„Den trifft er nicht jedes Mal so, aber schon sehr oft“, sagte sein Trainer Holger Möllers. Auch der zweite Treffer war sehenswert. Joe Breloh bediente den Angreifer im Strafraum per Kopf, Whitson hatte dieses Mal ein bisschen mehr Platz, drehte sich erneut und traf volley (31.).

 „Wir haben es drei Spiele lang nicht geschafft“, freute sich Whitson über den Sieg, der ihm wichtiger war als die persönlichen Erfolgserlebnisse. Der Angreifer, der in der Vorsaison 19 Treffer erzielte, hätte aber noch zwei weitere Treffer erzielen können. Sein weiterer Versuch aus 22 Metern geriet zu zentral auf das Altenrheiner Tor (43.) und nach 49 Minuten und einem Alleingang zeigte der Angreifer ungewohnte Nerven im Abschluss. Gäste-Keeper Wiesch stand dabei nicht optimal und bot dem Angreifer die rechte Seite an. Doch der Schuss kam erneut genau auf den Torwart. 

Für Aufregung sorgte kurz vor der Pause eine Aktion, in der Whitson hinter einem lang gespielten Ball mit offener Sohle hinterher grätschte und knapp Keeper Wiesch verpasste. Für dieses gefährliche Spiel sah der Angreifer Gelb, zum Unverständnis der Herberner Bank. 

Als sich nach einer Stunde Spielzeit Whitson und sein Gegenspieler in einem Laufduell auch mit den Armen bearbeiteten und der Brasilianer einen schmerzhaften Schlag gegen die Lippe bekam, sagte er wohl etwas Unfreundliches in seiner Muttersprache in Richtung Gegenspieler. Aber auch Altenrheines Co-Trainer spricht portugiesisch und beide lieferten sich anschließend ein Wortgefecht.

 Kurz darauf hatte der impulsive Angreifer Dienstende – die Auswechslung durch Trainer Holger Möllers war aber keine reine Schutzhandlung für den verwarnten Angreifer, damit dieser sich nicht der Gefahr eines Platzverweises ausgesetzt sah. „Er hat genug geackert. Das war zur Pause abgesprochen – und er hatte ja schon Gelb“, sagte Möller und hofft, dass sein Angreifer auch im Gastspiel bei Viktoria Heiden am Sonntag seine Lust aufs Tore schießen ausleben kann.



 
Westfälischer Anzeiger