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SV Herbern muss auch nach unten blicken

Die Landesliga 4 ist verrückt in dieser Spielzeit. Schlecht ist der SV Herbern weiß Gott nicht aus der Winterpause gekommen und holte acht Zähler in fünf Spielen und baute seine Bilanz bei zwei Siegen, zwei Remis bei einer Niederlage auf 32 Punkte aus.

Aber trotzdem trennen die Blau-Gelben nur noch fünf Punkte von einem Abstiegsplatz, da alle akut bedrohten Teams wie Sinsen und Hammer SpVg klar siegten und auch Emsdetten punktete. Damit weist das Trio 27 Punkte auf, der jüngste SVH-Gegner SG Borken hat sich mit 24 Punkten ebenfalls noch nicht aufgeben. Und auch der Tabellenfünfte TuS Haltern mit 34 Punkten darf sich nicht allzu sicher sein, die Klasse schon gehalten zu haben.

Brauchen 38, 40 Punkte zum Klassenerhalt

Deshalb war Trainer Christian Bentrup am Sonntag auch nicht unzufrieden mit dem Punkt beim Tabellenvorletzten in Borken. 1:1 hieß es nach 45 und nach 90 Minuten in der Partie zwischen der Sportgemeinschaft und den Blau-Gelben. „Vom Ersten bis zum Vorletzten ist die Liga sehr, sehr ausgeglichen. Umso wichtiger, dass wir zumindest ein Unentschieden mitgenommen haben“, bilanzierte Bentrup. „Das war auch verdient. Wir haben es in der ersten Halbzeit versäumt, das 2:0 zu machen. In der zweiten Halbzeit hätten wir aber auch verlieren können“, fasste Bentrup die 90 Minuten in Borken zusammen. Sein Team hat damit die schwarze Serie aus der Hinrunde, als es drei Niederlagen in Folge gegen Hassel, Borken und Ahaus gab, durchbrochen, deren Fortsetzung nach dem 0:3 gegen YEG Hassel aus der Vorwoche erneut drohte.

Mit Blick auf die enge Tabellenkonstellation rechnet Bentrup damit, dass „wir zwischen 38 und 40 Punkte zum Klassenerhalt brauchen“.

Deshalb sollte sein Team auch am Karsamstag im Heimspiel gegen Eintracht Ahaus punkten, sagt Bentrup.

Und dass es am Sonntag beim Vorletzten nicht zum Sieg reichte, machte Bentrup am „fehlenden Killerinstinkt“ fest. „Es war ja nicht das erste Mal in dieser Saison, dass wir eine Führung aus der Hand geben. Borken war verständlicherweise nach dem Rückstand nervös, aber wir lassen zwei Riesenchancen aus. Machen wir das 2:0, gewinnen wir die Partie“, ist sich der SVH-Trainer sicher.

Er erkannte aber auch Rhythmus-Störungen in seinem Team, speziell beim Umschalten von Abwehr auf Angriff. Das war allerdings auch der Tatsache geschuldet, dass Kapitän David Brockmeier nach der vierwöchigen Pause durch sein Praktikum in Berlin sich erst einmal wieder an seine Mitspieler gewöhnen musste. Und mit Dennis Kaminski fehlte ein vertrauter Stabilitätsfaktor im defensiven Mittelfeld an seiner Seite.

So waren es erneut Nils Venneker und Tim Bröer aus der Viererkette, die sich neben Top-Angreifer Daniel von der Ley Bestnoten verdienten. „Es ist für uns immens wichtig , dass Daniel von der Ley weiterhin trifft“, sagt Christian Bentrup.

Und der Stürmer führt mit 16 Toren souverän die Torschützenliste der Landesliga an. Ebenfalls ein Sonderlob bekam Leo Fenker im SVH-Tor. Der Student machte sein zweites Saisonspiel und vertrat den beruflich verhinderten Stamm-Keeper Sven Freitag bravourös und war nur durch einen umstrittenen Handelfmeter zu bezwingen. Und das, obwohl der Schlussmann seit einer Woche wieder aus dem Training ist, da sein Studium in Hamburg wieder begonnen hat.

Auf Leo Fenker ist Verlass

„Auf ihn ist Verlass“, bedankte sich Bentrup bei seinem Keeper. Der wird in der bereits morgen ab 19 Uhr ausgetragenen Halbfinalpartie im Kreispokal beim Kreisligisten Westfalia Vinnum fehlen – und dennoch ist der Titelverteidiger in diesem Match natürlich der ganz große Favorit. - fraz
Westfälischer Anzeiger