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SV Herbern siegt im Elfmeterschießen
ASCHEBERG - Pokalverteidiger SV Herbern hat am Abend im Achtelfinale des Kreispokal-Wettbewerbs das Gemeindederby beim TuS Ascheberg mit 6:4 nach Elfmeterschießen (2:2 n.V., 2:2, 1:0) gewonnen.
Daniel Krüger (links) erzielte das frühe 1:0 für den SVH.
Den entscheidenden Elfer für den Landesligisten verwandelt der 18-jährige Tim Bröer souverän. Zuvor verschießen bei den Gastgebern Schröer und Heubrock.
„Wir haben uns das Leben selber schwer gemacht und in der regulären Spielzeit das Dreieins machen müssen“, meint SVH-Trainer Christian Bentrup, und: „Ziel erreicht, abhaken.“ Seinem Kollegen Holger Möllers fällt das Schlusswort schwerer. „Elfmeterschießen ist Glückssache. Wir haben sehr ordentlich gespielt – vielleicht sogar mehr. Wenn wir in der 118. Minute dann noch den Lucky Punch machen würden...“
Den aber setzt Hendrik Füchtling nicht. Nach einem lang gespielten Ball taucht der Torjäger des Bezirksligisten frei vor Fenker auf, schießt den Ball aber überhastet in den Nachthimmel. „Den macht er sonst im Schlaf“, sagt Möllers. Es ist der Höhepunkt in einer ereignisarmen Verlängerung, zu der es eigentlich nicht kommen darf.
Denn in der 85. Minute hat Steven Farchmin nach einem Ballverlust von Vincent Sabe das 3:1 für den SVH und damit die Entscheidung auf dem Fuß, verzieht aber völlig freistehend vor Torhüter Hungerberg. „Den muss er machen“, sagt Herberns Co-Trainer Ludger Staar.
Quasi im Gegenzug ist Ascheberg vor gut 150 Zuschauern wieder im Spiel: Matthias Müller schießt aus 30 Metern hart in Richtung Tor, Fenker kann den Ball nicht festhalten und Füchtling – wer sonst – steht goldrichtig und staubt zum 2:2-Ausgleich ab.
Der ist verdient, denn in den 86 Minuten zuvor ist ein Klassenunterschied nur in einzelnen Situationen zu erkennen. Die Herberner lassen ihren Gastgebern zu viel Raum zum Spielen, haben aber selbst gegen gut stehende Ascheberger wenig Ideen und machen auch die entscheidenden Meter nicht, um mit gradlinigem Spiel Druck zu erzeugen. Der Spielaufbau der Herberner: viel zu kompliziert.
So hilft auch die frühe 1:0-Führung durch Daniel Krüger nicht weiter. Nach einem Eckball bekommt der TuS den Ball nicht aus der Gefahrenzone. Dubickis Schuss wird zwar noch geblockt, doch anschließend trifft Krüger aus knapp 14 Metern unhaltbar. Auch der Ausgleich fällt nach einem Eckball und einem abgwehrten Schuss von der Strafraumgrenze aus. Füchtling steht kurz vor dem Tor, stochert den Ball trotz Absicherung am Pfosten und Fenkers Eingreifen noch über die Linie.
Einen Gedankenblitz hat Marvin Bruland beim zweiten SVH-Tor. Nach einem Foul an Bröer an der linken Strafraumgrenze zirkelt er den Ball um die Mauer herum und überrascht Hungerberg mit einem Schuss auf den kurzen Pfosten. Da sieht der Keeper nicht gut aus.
Wenig später kann Varchmin alles klar machen für Herbern. Macht er aber nicht. Flutlicht, nasser Rasen, Verlängerung – in den 30 Minuten Extrazeit spricht eigentlich alles für eine Pokalüberraschung. Eigentlich...
TuS Ascheberg: Hungerberg – Vester (82. Hölscher), L. Sabe, Drees, Schöpe – Bultmann (70. Heubrock), V. Sabe, Schröer, Falke – De Sousa (78. Müller), Füchtling
SV Herbern: Fenker – Bruland (83. Mangels), Tüns, Brockmeier, Dubicki – Bröer, E. Sabe, Kaminski, Manka – von der Ley (63. Lünemann), Krüger (46. Farchmin)
Tore: 0:1 (3.) Krüger, 1:1 (51.) Füchtling, 1:2 (77.) Bruland, 2:2 (86.) Füchtling
Elfmeter: 3:2 Falke, 3:3 Brockmeier, Schröer verschießt, 3:4 Manka, 4:4 Füchtling, 4:5 Dubicki, Heubrock verschießt, 4:6 Bröer