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Drei Herberner laufen 100 Kilometer in der Schweiz

Am frühen Freitagmorgen machten sich die drei Läufer vom SV Herbern gemeinsam mit Petra Lenfers-Lücker auf ins 650 Kilometer entfernte Biel im Nordwesten der Schweiz. Denn noch am Abend um 22 Uhr fiel dort der Startschuss für den 56. 100-Kilometer-Lauf.
Mit einer Strinlampe ausgerüstet quälten sich die drei Herberner durch die Nacht. Lenfers-Lücker war die Begleitfahrerin auf dem Fahrrad. „Wir wollten diese Herausforderung. Es war eine Grenzerfahrung für uns“, sagt Oliver Schuschel. „Und ein einmaliges Erlebnis“, fügt er an. Aber eines, das er kurzfristig nicht nocheinmal brauche. Denn allein die Vorbereitung war kräftezehrend.
„Wir haben sechs Monate lang trainiert, sind bis zu fünfmal die Woche gelaufen und haben in dieser Zeit insgesamt 1.700 Kilometer zurückgelegt“, so Schuschel. Doch die 100 Kilometer brachten die Läufer trotzdem sowohl körperlich als auch mental an ihre Grenzen.
„Auf Teilen der Strecke ist man einfach nur leer und denkt an gar nichts“, so Schuschel. Aber man erlebe Höhen und Tiefen. „Schweiz“, sagt Schuschel, „das bedeutet kein Lauf durch die Berge und über Viertausender.“ Aber sauerlandähnlich sei es schon gewesen.
Umso wichtiger, dass sie auf der großen Runde durch diverse Dörfer kamen, in denen die Schweizer nachts Feste feierten. „In der Schweiz nennt man den Lauf die Nacht der Nächte. Alle waren auf den Beinen“, sagt Schuschel. Mal seien sie von Alphornbläsern, mal von Kuhglockengeläut empfangen worden.
Aber diese Abwechslung war auch nötig, denn insgesamt war Schuschel mit Markus Billermann 11:42:50,4 Stunden unterwegs. Durchs Ziel liefen sie am Samstagmorgen um 9.45 Uhr – Plätze 333 und 334 von etwa 1300 Teilnehmern. Etwa eine Stunde später kam Karsten Krantz als 462. an (12:46:31,6).
Und die Stimmung im Ziel war „der Wahnsinn“, wie Schuschel sagt. „Etwa 100 Meter vor der Ziellinie führte die Strecke durch ein Festzelt. Die Leute haben jeden Läufer unglaublich laut empfangen.“
Nach ihrem Zieleinlauf mussten die drei Herberner erst einmal runterkommen. „Selbst im Hotel war an Schlafen nicht zu denken. Wir hatten viel zu verarbeiten“, sagt Schuschel. Erst in der Nacht zu Sonntag bekamen die vier Herberner ein Auge zu. Und am Morgen ging's zurück nach Hause. In Herbern wurden sie dann mit Laola und Gesängen empfangen.
RuhrNachrichten